Wie man aufhört sich zu ärgern und Dinge zu persönlich zu nehmen

 

sich nicht mehr ärgern


„In jeder Minute, die man mit Ärger verbringt, verpasst man 60 glückliche Sekunden.“ – Unbekannt


Kennst du das? Du ärgerst dich, weil dein Chef Druck macht, dass das schneller gehen muss mit der Powerpoint-Präsentation oder ein Kollege ist genervt, weil du telefonierst und nicht sofort Zeit für ihn hast, um ihm bei einem wichtigen Problem zu helfen?

Warum wir uns ärgern

Wir ärgern uns dann, weil wir das Gefühl haben etwas falsch zu machen oder schlicht und ergreifend nicht gut genug zu sein. Häufig sind wir uns dann auch ganz sicher: Es hat einzig und allein mit uns selbst zu tun.

Aber das Verblüffende ist: Diese Situationen haben nichts mit uns zu tun. Gar nichts. Es sind die persönlichen Geschichten des Chefs oder der Kollegen, die dahinter stecken. Nicht unsere. Es sind ihre persönlichen Geschichten, in denen wir auch vorkommen, jedoch nur mit dem, was diese Menschen auf uns projizieren. Nämlich ihre Probleme. Sie versuchen so verzweifelt sie im Außen zu lösen, indem sie ihre Probleme zu unseren machen wollen.

Nur wie sollen wir uns dann NICHT ärgern, wenn das geschieht? Unser Ärger dann ist doch berechtigt oder nicht?

Nicht mehr ärgern: Die Schritt-für-Schritt-Anleitung

Die Lösung ist eigentlich ganz leicht: Wir sollten die Probleme dieser Menschen einfach nicht annehmen und zu unseren machen. Dabei kann uns eine Schritt-für-Schritt-Anleitung helfen:

Schritt 1: Reagiere nicht sofort auf Anschuldigungen, Beleidigungen oder den Stress von anderen.

Schritt 2: Notiere dir den Sachverhalt. Das hilft dir dabei, dich gefühlsmäßig zu distanzieren und dich nicht so schnell damit zu identifizieren.

Schritt 3: Überlege dir, was dahinter stecken könnte bei deinem Gegenüber. Was ist sein Problem? Hat er Ärger mit seiner Frau? Ist er krank? Hat er zu wenig geschlafen? Ist er vielleicht einfach eifersüchtig auf dich, weil du dich so gut mit den Kunden verstehst und er selbst nicht so gut mit ihnen umgehen kann?

Im Endeffekt ist es egal, was es ist. Wichtig ist nur, dass du dir bewusst machst, dass es nichts mit dir zu tun hat.

Schritt 4: Wenn dein Gegenüber dafür zugänglich ist, kannst du ihn direkt fragen, was mit ihm los ist. Oft antwortet er dir dann bereits sehr offen und direkt und du erfährst zum Beispiel, dass er sich tatsächlich mit seiner Frau gestritten hat und nun froh ist darüber reden zu können. Ist das nicht der Fall und er versucht weiterhin seine Probleme zu deinen zu machen und beschimpft dich oder ähnliches, dann verlasse die Situation.

Schritt 5: Nachdem du die Situation verlassen hast, lasse ein wenig Zeit vergehen, so dass sie sich wieder beruhigen kann. Oft hilft es auch sich mit Freunden oder der Familie darüber auszutauschen, die dir den Rücken stärken und dich auffangen, wenn das Verhalten dich bereits tief getroffen hat. Darüber hinaus solltest du dir dann deine Gefühle genau ansehen, liebevoll annehmen und schauen woher sie kommen. Gibt es vielleicht eine ähnliche Situation aus deiner Kindheit, die diese Gefühle ausgelöst hat?

Zum Weiterlesen: Entdecke dein inneres Kind und deine innere Eltern – So gehts! 

Schritt 6: Kommuniziere klar und direkt mit deinem Gegenüber: Hier gilt es jetzt mit deinem Gegenüber so zu kommunizieren, dass ein wertschätzendes und respektvolles Gespräch ohne Vorwürfe entstehen kann, in dem du sachlich darlegen kannst, warum beispielsweise die Präsentation etwas länger gebraucht hat. Oft hat sich das Thema dann auch schon bei deinem Gegenüber erledigt, was dir nur auch nochmal zeigt: Es ist seine Geschichte, sein Verhalten, sein Problem, sein Zorn gewesen. Und es war nicht dein Problem und schon gar nicht warst du das Problem.

Es gibt also keinen Grund Dinge persönlich zu nehmen. Passiert es dir dennoch, dann versuche die Situation so schnell wie möglich zu verlassen, um nicht mit einem unüberlegten Wutausbruch alles noch schlimmer zu machen. Nimm deine Gefühle liebevoll an und kümmere dich um sie wie oben beschrieben. Oft hilft dann auch ein Waldspaziergang oder zu meditieren, um sich in eine andere Geistesverfassung zu bringen und den Kopf wieder frei zu bekommen, um wieder klar denken zu können.


Du schaffst es nicht, dich von den Problemen der anderen Menschen zu distanzieren?

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