Wie Stress uns glücklich machen kann

 


„Ein sinnvolles Leben ist auch ein stressiges.“ – Kelly McGonigal, Gesundheitspsychologin


Bist du im Stress?

Stress ist heutzutage in aller Munde. Fast niemand berichtet davon, dass er Stress nicht kennt.

Stress ist schlecht, er macht uns anfälliger für Erkältungen, ist eine Bedrohung für das Herz-Kreislauf-System, schädigt die Muskeln sowie das Verdauungssystem und am Ende macht er vor allem eines: unglücklich.

Solche Aussagen sind typisch, wenn man an Stress denkt.

Doch die neuesten Erkenntnisse aus der Forschung offenbaren Erstaunliches: Stress muss nicht schaden, es kommt nur darauf an, wie wir ihn betrachten.

Der Mythos Stress

Das ist erstaunlich, glaubten wir doch jahrelang, dass Stress unser Feind ist, den es zu bekämpfen gilt, weil er uns daran hindert gesund und glücklich zu sein. Wir versuchen es mit Anti-Stress-Tees, -bädern, -duschgels und -massagen bis hin zu mehrtägigen Wellnessaufenthalten in teuren Luxusunterkünften.

Und jetzt soll es am Ende nur auf die Betrachtungsweise ankommen?

Die Ergebnisse einer erst kürzlich erschienen US-amerikanischen Langzeitstudie sprechen da eine bemerkenswert eindeutige Sprache: Allein die Art wie wir über Stress denken, entscheidet darüber, ob er gesund für uns ist.

Denken wir, dass er uns gesundheitlich schadet und unglücklich macht, so wird dies auch der Fall sein. Betrachten wir Stress jedoch positiv, so hat dies weder auf unsere Gesundheit noch auf unser Glück negative Auswirkungen.

Auch starke körperliche Belastungen, die Stress auslösen, müssen nicht negativ sein.

So fanden Harvard-Wissenschaftler heraus, dass körperliche Stressreaktionen unterschiedlich interpretiert werden können:

Werden sie von uns als Zeichen von Angst und Überforderung aufgefasst, so sind diese Belastungen gesundheitsschädlich. Die Blutgefäße verengen sich und die Wahrscheinlichkeit steigt, an einem Herzinfarkt zu sterben. Sehen wir sie jedoch als ein Hilfsmittel an, mit einer stressigen Situation umzugehen und somit als etwas Positives, sind wir selbstsicherer, fühlen uns weniger ängstlich und sind weniger gestresst. Außerdem konnte bei den Probanden der Harvard-Studie bei einer positiven Assoziation mit Stress keine Verengung der Blutgefäße nachgewiesen werden.

Die neuesten Erkenntnisse zeigen sehr eindrücklich, wie groß der Einfluss unseres Denkens auf unseren Körper ist und dass wir dem Stress nicht mehr länger hilflos ausgeliefert sind, sondern ihn ganz einfach mithilfe unserer Einstellung zu unserem Freund machen können.

Vielleicht habt ihr ja Lust das nächste Mal, wenn euer Herz klopft, dem Rat der Gesundheitspsychologin Kelly McGonigal zu folgen und euch daran zu erinnern, dass der eigene Körper euch dadurch dabei hilft, schwierige Situationen zu meistern. Dann wird auch die Stressantwort gesünder. „Wir sind dann konzentriert, nicht ängstlich“, so die Psychologin.


Foto: © pixabay.de

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